Gefangene der Zukunft
2150 Teil 2

Gefangene der Zukunft, 2150 ist der zweite Teil Buchtrilogie.

Gefangene der Zukunft, 2150

In dem zweiten Teil der SciFi-Fantasy-Saga “Gefangene der Zukunft: 2150” von Steve Schild und Amana Blanche hat sich die Erde drastisch verändert. Europa, wie wir es kennen, existiert nicht mehr, und die Menschheit hat den Mond und den Mars besiedelt. Ein machthungriges Regime kontrolliert den Großteil der Erde und unterdrückt Andersdenkende.

Die Protagonisten Joe und Vivianne werden durch einen Zeitsprung vom Jahr 2016 ins Jahr 2150 katapultiert. Sie erkennen, dass die Menschheit aus ihren Fehlern nicht gelernt hat und sich die Geschichte wiederholt. Sie schließen sich einer Widerstandsgruppe in Europa an, die in Bunkern gegen das Regime kämpft.

Der Roman folgt den beiden durch ihren Alltag und ihre Herausforderungen im Jahr 2150. Joe und Vivianne arbeiten hart daran, ihre neue Realität zu meistern und einen Beitrag zum Widerstand zu leisten. Joe ist ein Service-Techniker und nebenbei Betreiber eines Online-Shops für Science-Fiction-Figuren und Merchandise. Vivianne arbeitet als IT-Supporterin. Gemeinsam versuchen sie, einen Weg zu finden, das Regime zu stürzen und die Menschheit zu retten.

Durch den Zeitsprung und die neuen technologischen und politischen Gegebenheiten wird die Geschichte zu einem spannenden Abenteuer, das Themen wie Freiheit, Widerstand und die Verantwortung gegenüber der Zukunft behandelt. Die Kombination aus Alltagsleben und actiongeladenen Szenen macht “Gefangene der Zukunft: 2150” zu einem packenden Leseerlebnis.

Gefangene der Zukunft - 2150
Gefangene der Zukunft - 2150

Hörprobe: 2150

Leseprobe: 2150

Der Morgen war düster. Noch bevor Vivianne aus dem Fenster schauen konnte, wusste sie, dass es regnete. Kurz zuvor war sie vom schrillen Klingeln ihres Weckers aus dem Schlaf gerissen worden. Durch das geöffnete Fenster hörte sie nun den Regen auf die Straßen und Dächer prasseln. Joe, ihr Ehemann, hatte sich vom Wecker nicht stören lassen und schlief seelenruhig weiter. Im Gegensatz zu Vivianne musste er erst um 10:00 Uhr zur Arbeit fahren. Von seiner Frau wurde er deshalb oft „Schlafmütze“ genannt, dies war jedoch nur bedingt gerechtfertigt, da er abends oft lange wachblieb. Noch kaum wach tastete sich Vivianne ins Badezimmer. Sie war zu müde, um die Verunreinigung am Boden zu bemerken. Als ihr der Geruch in die Nase stieg, war es bereits zu spät. Etwas Dickflüssiges drängte sich zwischen ihre Zehen. Leise fluchte sie auf. Matador, ihr Briard-Mischling mit den langen zotteligen Haaren, hatte wieder einmal ins Badezimmer gemacht. Durchfall.

„Was für ein Tag!“, dachte sie und verdrehte dabei die Augen. Vivianne wusch sich die Füße, holte einen Lappen, um den Boden zu reinigen, und öffnete die Fenster weit, damit der Geruch entweichen konnte. Danach konnte ihr Tag seinen gewohnten Lauf nehmen. Sie holte ihre Kleider, welche sie bereits am Vorabend bereitgelegt hatte, aus dem Schlafzimmer. Eine frisch gewaschene, lockere Jeans und ein samtig weiches Shirt. Was jetzt noch fehlte, war ein Kaffee. Während er aus der Maschine träufelte, hörte sie auf ihrem Handy die Nachrichten. Wieder ein Anschlag in Israel, das Wetter: diesig und kalt. Alles wie immer. Der warme Kaffee vor ihr konnte ihre Laune jedoch etwas heben.

Vivianne war eine junge Frau mit langem, braunem Haar, hellgrünen Augen und einer schlanken Statur. Erst vor Kurzem hatte sie ihre Ausbildung zur IT-Fachfrau abgeschlossen und durch Glück oder Zufall eine gute Stelle gefunden. Die Arbeit als IT-Supporterin bei einem renommierten Treuhandbüro machte ihr Spaß und das Arbeitsklima war sehr angenehm. Trotzdem verspürte sie an diesem Tag nicht allzu große Lust, arbeiten zu gehen. Glücklicherweise war es Freitag und das Wochenende ließ nicht mehr lange auf sich warten. Kurze Zeit später schlenderte sie die Treppenstufen hinunter zu ihrem Wagen. Dieser hatte schon fast 250.000 Kilometer auf dem Tacho, verhielt sich jedoch störungsfrei wie ein Neuwagen. Die alte Kiste hatte außerdem keinen Rost, keine Beulen und Dellen und machte auch keine sonstigen Probleme. Der Innenraum des Wagens war von Joe zu einem hochtechnisierten Cockpit umgerüstet worden. Es gab sogar einen DVD-Player und Rückfahrkameras. Eine solche Ausrüstung hatten derzeit nur die ganz teuren Autos, doch dies alles beeindruckte Vivianne nicht. Sie wollte mit dem Wagen nur zur Arbeit kommen und das Einzige, was dabei zählte, war, dass die Kiste fuhr. Unterwegs musste sie feststellen, dass die Leute wieder einmal rasten, als wären Nashörner hinter ihnen her. Zudem wäre sie im Kreisverkehr fast von einem Typen, der noch zu schlafen schien, von links gerammt worden. Als Vivianne das Radio einschaltete, wurde ihr bewusst, dass sie nicht pünktlich zur Arbeit kommen würde. Es wurde ein mehr als drei Kilometer langer Stau vermeldet.

Inzwischen war es 08:00 Uhr geworden. Joe kroch aus dem Ehebett und schaute in denselben, verregneten Himmel, den auch seine Frau zuvor gesehen hatte. Nachdem er sich ein Paar alte Shorts und ein T-Shirt angezogen hatte, ging er ins Arbeitszimmer, wo er seinen Computer startete und die E-Mails checkte. Während er die Spam-Mails von den wichtigen Nachrichten trennte, öffnete er eine Playlist und ließ Elektro-Pop erklingen. Die Töne hatten eine entspannende und angenehme Wirkung auf ihn. Bei dieser Musik konnte er nicht nur kreativ sein, sondern auch komplett abschalten. Joe genoss für einige Momente die Klänge und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Doch lange konnte er dem Genuss der Musik nicht frönen, die Zeit lief. Schon bald würde er zur Arbeit aufbrechen müssen. Schnell loggte er sich noch in seinen selbstgegründeten Onlineshop ein, in dem er Science-Fiction-Figuren, Games und Merchandise-Waren feilbot, und ging die neuen Bestelleingänge durch, auf die er zuvor in den E-Mails aufmerksam gemacht worden war. Der E-Shop, den Joe und Vivianne erst vor einigen Monaten gemeinsam errichtet hatten, war sehr gut angelaufen. Es gingen zahlreiche Bestellungen ein, ohne dass sie bisher groß Werbung gemacht hatten. Deswegen hatten die beiden geplant, in absehbarer Zeit einen Laden in der Nachbarstadt zu eröffnen. Es war ihr beider Traum, durch dieses Geschäft ihre Selbständigkeit zu erlangen. Zurzeit reichte der Erlös aus dem E-Shop knapp aus, um den Lohn einer Person zu ersetzen. Joe hatte sein Arbeitspensum als Angestellter bereits reduziert, um sich auf den Ausbau des Unternehmens konzentrieren zu können. Trotzdem opferte er beinahe jeden Abend und arbeitete bis spät in die Nacht am Computer in seinem privaten Arbeitszimmer. Bis er und Vivi, wie er seine Ehefrau liebevoll nannte, beide von den Einnahmen leben konnten, musste der Umsatz noch um einiges anwachsen. Nachdem Joe sich im Klaren darüber war, welche Produkte er für den heutigen Versand benötigen würde und die Rechnungen dafür vorbereitet hatte, schaltete er den Computer aus und machte sich bereit für die Arbeit als Angestellter. Seine Brötchen verdiente er als Service-Techniker bei einer Firma für Haushaltsgeräte. Sein Job war die Auslieferung und die Montage diverser Geräte wie Waschmaschinen, Trockner und Backöfen. Das Unternehmen lag nur circa zwanzig Gehminuten entfernt. Joe nahm in der Regel das Fahrrad. Damit hatte er einen Arbeitsweg von zehn Minuten. Im Betrieb wartete dann ein Lieferwagen auf ihn, den er fast täglich fuhr. Er hätte ihn auch privat benutzen dürfen, jedoch erachtete er das Radfahren als seine tägliche Portion Sport und zudem war es umweltfreundlich. Es reichte, wenn Vivianne Abgase produzierte, um zur Arbeit zu kommen. In einem blauen Overall, der als Arbeitskleidung diente, verließ er das Haus und schwang sich auf den Sattel. Natürlich nicht, ohne zuvor noch Matador gefüttert und gestreichelt zu haben.

Als Vivi abends nach Hause kam, roch es bereits lecker nach Fisch und Spinat. Joe hatte das Abendessen vorbereitet und für sie gekocht. Kaum hatte sie die Tür hinter sich zugezogen, kam auch schon Matador herangetollt. Joe hatte bereits vor dem Kochen die Pakete mit den Bestellungen auf die Post gebracht und war mit dem Vierbeiner Gassi gegangen. Vivi konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass ihr Ehemann so zuverlässig war und häusliche Pflichten übernahm. Dafür arbeitete sie Vollzeit und führte dem Haushaltsbudget eine nicht unbedeutende Summe zu. Nun kraulte sie Matador, welcher freudig mit dem Schwanz auf den Boden klopfte und sie mit geneigtem Kopf anschaute, hinter den langen Ohren. Eigentlich hatte Vivi gegenüber Hunden lange Zeit eine starke Abneigung gehegt, doch als ihr an einem Sonntagmorgen ein herumstreunender, leicht hinkender Hund aufgefallen war, hatte sie ihn sogleich in ihr Herz geschlossen. Da sich kein Besitzer finden ließ, gab sie ihm den Namen Matador und nahm ihn auf. Er war ein lieber, alter, trotteliger Kerl, und Vivi liebte ihn über alles. Kurz nach der Begrüßung durch Matador kam auch schon Joe herbei und umarmte sie. Er trug eine Kochschürze, auf der ein Topf Spaghetti abgebildet war, und Vivi musste heimlich lächeln. Joe nahm seine häuslichen Verpflichtungen äußerst ernst.

„Hey mein Schatz, wie war dein Tag? Ich habe dir bereits Essen vorbereitet und ich hoffe, du kannst dabei entspannen. Mein Tag war heute ziemlich locker, ich hatte nur zwei Geschirrspülmaschinen zum Montieren.“

„Danke Schatz, das ist lieb von dir“, meinte Vivi und umarmte ihren Mann.

Eine Weile lang saßen sie schweigend am Tisch und verspeisten den Fisch mit den Beilagen. Plötzlich fragte Vivianne: „Sag mal Joe, bin ich zu dick?“

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte Joe erstaunt zurück.

„Keine Ahnung, ich fühle mich einfach nicht sonderlich gut, ich habe dauernd das Gefühl, dass mein Körper nicht besonders toll ist und ich dir nicht mehr gefalle. Ich mache kaum noch Sport, seit ich die neue Arbeitsstelle habe. Jeden Tag sitze ich bloß am Schreibtisch und nehme zu.“

„Ach, das ist doch völliger Unsinn, meine Liebe. Ich liebe dich seit dem ersten Tag genau so wie du bist. Für mich bist du wunderschön.“

„Aber findest du nicht auch, dass ich zugenommen habe?“

„Das ist eine fiese Frage, warum fragst du mich das?“

„Weil es mir wichtig ist. Bitte sei ehrlich.“

„Okay, vielleicht hast du ein bisschen zugenommen, aber das ist doch wirklich kein Problem. Mach dir keine Sorgen. Wir können zusammen Sport machen, wenn du möchtest.“

„Danke mein Schatz. Ja, das wäre toll. Ich möchte einfach nur, dass du mich attraktiv findest.“

„Das tue ich, immer noch. Komm, lass uns den Abend gemütlich auf der Couch verbringen.“

Vivianne lächelte und nickte. Sie räumten gemeinsam den Tisch ab und begaben sich dann ins Wohnzimmer. Joe legte einen Arm um Vivi und sie kuschelten sich aneinander. Der Fernseher lief und sie schauten sich eine Science-Fiction-Serie an, die sie beide liebten. In diesem Moment fühlten sie sich vollkommen glücklich und zufrieden.

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